CSR

Gefragter Vorreiter

Im Güterverkehr wird der Ruf nach alternativen Antrieben immer lauter. Jetzt plant der Europäische Ladungsverbund Internationaler Spediteure AG (ELVIS) einen Linienverkehr mit LNG-Fahrzeugen und Tankstelle am Teilladungshub in Knüllwald.

Als Vorreiter teilte die BTK im Januar ihre einjährige Praxiserfahrung auf dem Partnertreffen in Alzenau. „Wir wollen, dass sich flüssiges Erdgas als Alternative zum Diesel etabliert. Deswegen verbessern wir mit dem Bau einer öffentlichen LNG-Tankstelle die Infrastruktur in Deutschland“, bezog Jochen Eschborn, Vorstandsvorsitzender der ELVIS AG, Stellung. Das nicht vorhandene Tankstellennetz in Deutschland ist auch aus Sicht von BTK-Geschäftsführer Josef Heiß der einzig limitierende Faktor, wenn es um den Einsatz von LNG geht. Seine Erfahrungen sind gut.

Aktuell hat die BTK 15 Fahrzeuge im Einsatz. Die tägliche Fahrleistung beträgt bis zu 400 Kilometer im 150 Kilometer Radius um das schwäbische Nördlingen herum. Sie bestätigen in der Praxis die Angaben verschiedener Hersteller zu 10 bis 20 Prozent weniger Treibstoffkosten. Aktuell verbrauchen die Iveco Zugmaschinen auf 100 Kilometern mit leichten Gütern etwa 22 Kilogramm Flüssiggas gegenüber 24,5 Liter Diesel. Bei den Fahrern begegneten der BTK in der umfassenden Aufklärung von Anfang an kaum Vorbehalte was Sicherheit, Tanken, Reichweite etc. betrifft.

Die Praxis bestätigte die offene Haltung der Fahrer, selbst beim ungewohnten Tankvorgang. Er dauert nicht länger und ist genauso einfach wie beim Dieselfahrzeug. Der einzige Unterschied liegt in der Schutzbrille plus Handschuhe, gegen Kälteverbrennungen durch das stark gekühlte und damit flüssige Gas. Im Austausch mit Eschborn und im Video-Interview mit Sven Bennühr vom Truck Insider unterstrich Heiß: „Für uns hat LNG eine Brückenfunktion. 

Es ist eine Zwischenlösung bis wirklich umweltfreundliche Antriebe in der Praxis angekommen sind.“ Was die Investitionskosten betrifft, rechnet die BTK bei rund 100.000 Kilometer Fahrleistung pro Jahr in Verbindung mit der aktuellen Mautbefreiung und rund 50 Prozent Mehrkosten gegenüber Diesel mit einem Return-on-Investment (ROI) nach ca. 2 bis 3 Jahren. Weitere Investitionen für den Einsatz der Technologie im Fernverkehr hängt aus seiner Sicht allein vom Ausbau des Tankstellennetzes ab.

Am 27. Februar 2019 referiert Josef Heiß in Berlin über seine Praxiserfahrungen auf dem Branchentreff des DVGW - Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches mit dem Titel „Zukunft Gas-Mobilität 2019“. Die zweitägige Konferenz setzt den Fokus auf CNG, LNG & Erneuerbare Gase. Hier gibt es mehr Info zur Veranstaltung rund um den Einsatz von Gas.

Josef Heiß (links) teilt mit Jochen Eschborn, Vorstandsvorsitzender im Europäischen Ladungsverbund Internationaler Spediteure AG (ELVIS) seine Praxiserfahrungen mit LNG-Fahrzeugen.
Josef Heiß (links) teilt mit Jochen Eschborn, Vorstandsvorsitzender im Europäischen Ladungsverbund Internationaler Spediteure AG (ELVIS) seine Praxiserfahrungen mit LNG-Fahrzeugen.